Bildung geht uns alle an

Für mehr Mentorenmentalität in der Ausbildung

Der Berufseinstieg und die berufliche Entwicklung prägen bei vielen jungen Menschen die Adoleszenz. Das Suchen nach dem passenden Lebensentwurf beschäftigt die Jungen in ihrem Erwachsenwerden. Die berufliche Erstausbildung ist unter diesem Gesichtspunkt entscheidend, lässt sie doch das Potenzial der Heranwachsenden keimen und hilft ihnen, die zu werden, die sie werden wollen. Der Boden muss hierfür fruchtbar sein und es braucht Menschen, die den Prozess begleiten und fördernd zur Seite stehen. Die Betagtenzentren Emmen AG (BZE AG) ist seit über 15 Jahren wegweisender Ausbildungsbetrieb in der Überzeugung, junge Menschen zu kompetenten Fachkräften zu entwickeln, die unsere Zukunft positiv gestalten werden. Diese Idee erhält Raum von Juli 2022 bis Juni 2023 mit dem Jahresmotto der BZE AG: «Bildung geht uns alle an».

Athene, die griechische Göttin der Weisheit, des Kampfes und der Strategie schlüpfte im homer’schen Epos einst in den Körper von Mentor, um Odysseus mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Figur wurde zu einem Sinnbild, das bis heute Bestand hat. In einem Menschen einen Mentor zu finden, zu dem wir aufschauen, den wir respektieren und dessen Meinung uns wichtig ist, dessen Förderung uns im Leben stützt, uns weiterbringt und uns wachsen lässt, ist eine besonders prägende Erfahrung. So manch einer unter uns darf eine oder mehrere Fördererfiguren im Laufe des Lebens als Mentor bezeichnen, der einen Wegabschnitt oder den beruflichen Werdegang säumte und entscheidenden Einfluss auf unsere Person und unseren Erfolg hatte.

Die Rolle der Mentoren
Was ist die Essenz der Mentorenrolle? Wurden unsere Mentoren zu solchen, weil sie sich unserer Sache annahmen? Weil sie etwas in uns sahen, dessen wir uns selber (noch) nicht bewusst waren? Weil sie etwas in uns erahnten, was wir intuitiv zur Entfaltung bringen wollten? So oder so: Sie halfen uns, diejenige Person zu werden, die wir sind. Und: Sie füllten ihre Rolle voller Überzeugung und mit Herz aus, wecken darum bei uns bis ins höchste Alter warme Erinnerungen. Die jungen Menschen verdienen in ihrer beruflichen Erstausbildung solche Mentoren, die ihre berufliche Leidenschaft entfachen und mit einem starken Berufsethos inspirierend vorangehen. Mit dem Jahresmotto der BZE AG «Bildung geht uns alle an» wird genau dieses Konzept gefördert. Denn erst, wenn jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter sich bewusst wird, dass auch sie oder er eine potentielle Mentorin/ein potentieller Mentor ist, die/der das Leben eines jungen Menschen entscheidend prägen könnte, gelingt das höchste Ausbildungsniveau. Eines nämlich, welches von Überzeugung und Leidenschaft durchwirkt ist.

Philosophie der Ausbildung: BZE AG Bildung
Die Sicherung von gut ausgebildeten Fachkräften ist für die Zukunft von äusserster Wichtigkeit. Dies ist sich die BZE AG mehr als bewusst. Hier ist man überzeugt: Bildung geht uns wirklich alle etwas an. Denn, «wer nicht ausbildet, hat keine Zukunft», betont Silvia Stepat, Bildung und Entwicklung der BZE AG, mit Nachdruck. Dieser Gedanke sollte gemäss Stepat in all unseren Köpfen verankert sein: «Heute sind wir die Fachkräfte, die das Steuer lenken. Wenn wir aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden sein werden, übernehmen andere dieses Steuer. Hierfür legen wir jetzt den Grundstein. Es liegt also in der Verantwortung jedes einzelnen in jedem Unternehmensbereich, die Auszubildenden mitzuformen – sich für deren Ausbildungsqualität verantwortlich zu fühlen.» Das Jahresmotto der BZE AG stellt diesen Gedanken ins Zentrum und will die Idee des Mentorentums in den Mitarbeitenden bewusst verankern.

Heute sind wir die Fachkräfte, die das Steuer lenken. Wenn wir aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden sein werden, übernehmen andere dieses Steuer. Hierfür legen wir jetzt den Grundstein. Es liegt also in der Verantwortung jedes einzelnen in jedem Unternehmensbereich, die Auszubildenden mitzuformen – sich für deren Ausbildungsqualität verantwortlich zu fühlen.
Silvia Stepat, Bildung und Entwicklung BZE AG

Begleitung ist alles – «strukturelles Mentorentum»
Die BZE AG übernimmt Verantwortung für die Zukunft und investiert als eine der 100 grössten Arbeitgeberinnen in der Zentralschweiz in die Ausbildung von kompetenten Fachkräften für morgen. 11 Berufslehren bietet die BZE AG aktuell an. Jährlich kommen durchschnittlich 15 Lernende neu ins Unternehmen. Daneben gibt es Praktikumsplätze in der Pflege, Hauswirtschaft, KiTa sowie in den Restaurationsbetrieben. Die Stelle Bildung und Entwicklung ist zentral geregelt und überschaut die vier Bildungsverantwortlichen, die jedem Ausbildungsbereich zugeordnet sind. Ergänzt werden diese von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern, welche die Auszubildenden direkt im Alltag begleiten. Stepat bestätigt: «Die Lernenden sind bei uns sehr eng begleitet. Das hat den Vorteil, dass man schnell einhängen kann, wenn es irgendwo nicht optimal läuft.» Das «strukturelle Mentorentum» ist damit bei der BZE AG bereits angelegt – der Ansatz soll noch vertieft werden. Alle Mitarbeitenden an der Front, in der Pflege, in der Lingerie, in der Verwaltung, im Unterhalt oder in den Restaurants Alpissimo und Schlemmerei sollen am gleichen Strick ziehen und die heranwachsenden Fachkräfte unter ihre Fittiche nehmen.

Die Chance zu lernen
Jugendliche aller Schulniveaus haben die Möglichkeit, bei der BZE AG eine Ausbildung zu machen. Bewerbungen werden sehr individuell evaluiert. «Gute Noten sind nicht alles, was es braucht, um in der Berufswelt zu reüssieren», so ist Stepat überzeugt. Nicht alles lässt sich von schulischen Leistungen ableiten; so beispielsweise hohe Empathiefähigkeit, die in den Pflegeberufen Voraussetzung ist. Es wird genau assessiert, wer gut zur BZE AG passt. Zudem braucht es eine Durchmischung der Niveaus. «Wir denken weiter», gibt Stepat zu bedenken, «und freuen uns natürlich sehr, wenn die Lernenden nach Lehrabschluss weiter bei uns bleiben und allenfalls das Potential zeigen, sich ausbildungstechnisch weiterzuentwickeln». Andererseits werden auch die Mitarbeitenden geschätzt, die in ihrem erlernten Beruf weiterarbeiten. 2022 werden überdurchschnittlich viele – über die Hälfte – der 20 fertig Ausgebildeten der BZE AG als Fachkräfte erhalten bleiben. «So können wir offene Stellen mit selbst ausgebildeten Personen besetzen, was natürlich super ist», so Stepat. Jeweils im 5. Semester wird mit allen Lehrabgängern ein «Zukunftsgespräch» geführt, in welchem nicht nur der Stand der Prüfungsvorbereitung thematisiert wird, sondern eben auch die Vorstellungen für die Zeit nach der Ausbildung.

Die Lernenden sind bei uns sehr eng begleitet. Das hat den Vorteil, dass man schnell einhängen kann, wenn es irgendwo nicht optimal läuft.
Silvia Stepat, Bildung und Entwicklung BZE AG

Anpacken und Lernbereitschaft zeigen
Junge Lernende brauchen die Chance zum Lernen. Sie haben noch nicht alle Kompetenzen, die sie als zukünftige Fachkräfte benötigen. Um diese zu erwerben, befinden sie sich in Ausbildung. Diese kann auch zähe Wegstücke aufweisen, die es zu überwinden lohnt. Davon ist man bei der BZE AG überzeugt. Denn man vermittelt nicht ausschliesslich Fachkompetenzen, sondern auch Werte. Werte, die wichtig sind und einen Mehrwert für das ganze Leben darstellen. Aufstehen, wenn man gestürzt ist, durchhalten, wenn es schwierig wird, einfordern, wenn man Hilfe braucht, Fehler machen, weil man so lernt, Leidenschaft entwickeln, weil man richtig gefördert wird – und dies alles bestens aufgehoben in einem Hafen von überzeugten Mentorinnen und Mentoren.

 

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Diesen Beitrag finden Sie auch in der Ausgabe vom 30.06.2022 des Emmenmail.

5. Juli 2022