Berufsstolz in der Gastronomie

Die Gastronomie hat seit der Pandemie einen schwierigen Stand. Dennoch wissen wir alle, wie wohl uns war, als wir uns nach dem Lockdown, nach Schliessungen, Abstandregeln und Trennwänden zwischen den Tischen endlich wieder einmal ungezwungen mit Freunden im Restaurant verabreden durften. Es war die blanke Freude, als nach so langer Zeit endlich wieder einmal ein wirklich leckeres Menü unsere Geschmacksknospen erblühen liess. 
Kurz – wie düster sähe unsere Welt nur aus ohne Gastronomie? Beruhigend, gibt es nach wie vor Berufsfachleute, deren Feuer für das Berufsfeld und alles, was wir damit verbinden, auch nach den harten Jahren der Pandemie brennt. 

Der Mann mit Holzfliege und farbigen Socken, Thomas Preston, ist seit sechs Jahren bei der BZE AG, und ist genau ein solch stolzer Gastronom. Wir trafen den Leiter Team Restauration Alp Betagtenzentrum für ein Gespräch zum Thema im Restaurant Alpissimo.

«Wir bieten qualitativ gute Speisen zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis und wir sind familiär.»
Thomas Preston

Tom Preston, warum arbeiten Sie gerne in der Gastronomie?
Ich bin sehr gerne in Kontakt mit Menschen, darum empfinde ich meine Arbeit auch mehr als «dürfen» statt als «müssen». Ich habe mein Hobby, mich mit Menschen auszutauschen, ihnen zuzuhören, und meine Menschenkenntnis zum Einsatz zu bringen zum Beruf gemacht. Ich bin wie ein Fussballer, einfach ohne Ronaldo-Gehalt (lacht). Ein weiterer Grund für die Gastronomie ist der Spassfaktor: Ich darf auch mal ein «Witzli» machen an richtiger Stelle und mit den entsprechenden Gästen. Was wäre der Arbeitsalltag, könnte ich nicht jeden Tag auch lachen.

Was ist für Sie das Wichtigste in Ihrem Job?
Für mich steht die Vereinbarkeit von Familie und dem Beruf in der Gastronomie im Zentrum. Ich war schon an vielen Orten – habe eine Disco geleitet in Arosa, war im Weinverkauf tätig, war Chef de Service in einem 4-Sterne-Hotel und habe an der Bar gearbeitet. Nirgends hatte ich Arbeitszeiten, die sich mit meinem Familienleben hätten vereinbaren lassen; Zimmerstunde, unglaublich lange Arbeitstage und ständige Wochenendschichten gehören zum Arbeitsalltag in der Gastronomie. Die BZE AG gibt mir die Chance, meine Frau und meine Tochter zu sehen und meinem Lieblingsjob nachzugehen.

«Die BZE AG gibt mir die Chance, meine Frau und meine Tochter zu sehen und meinem Lieblingsjob nachzugehen.»
Thomas Preston

Wir schreiben Gastfreundschaft gross.

Was macht die Chemie mit den Gästen aus? 
Ich fühle mich individuell und darf hier einfach sein, wer ich bin. Und ich arbeite im Restaurant Alpissimo ja quasi im Wohnzimmer der Bewohnerinnen und Bewohner des Alp Betagenzentrums. Die Betagten kommen nicht unbedingt wegen der Sterne-Gastronomie zu uns, sondern (auch) auf der Suche nach Beziehung, die ich ihnen sehr gerne anbiete. Ich spüre irgendwie, was die Gäste brauchen. Diese Chemie ist wirklich entscheidend.

Was ist das Gastrokonzept des Restaurants Alpissimo?
Wir bieten qualitativ gute Speisen zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis und wir sind familiär. Wir haben viele Stammgäste, Bewohnende und Angehörige, aber auch Externe, die in der Nähe arbeiten oder im Quartier wohnen. Regelmässig machen wir saisonale Spezialiätenwochen. Unsere Samstagsevents sind noch das Supplement, das gewisse Etwas. Hier darf ich mich auch «austoben» und Ideen einbringen – so beispielsweise mit der Gin Night, die jeweils innert kurzer Zeit ausgebucht ist. Mir ist wichtig, das Vorurteil «Ich gang doch nöd ines Altersheim go ässe», abzubauen.

Das Business-Lunch-Konzept im Restaurant Alpissimo heisst "De Schnäller esch de Gschwinder" und es hat so lange Menüs, wie es Kochlöffel an der Wand hat.

Die BZE AG ist auch Ausbildungsbetrieb. Wie überzeugen Sie Jugendliche von einer Lehre im Restaurant Alpissimo?
Wir sind sehr modern aufgestellt. Wir verfügen über zeitgemässe Gastrotechnik, so beispielsweise mit dem Kassensystem. Wir haben eine Barista-Kaffeemaschine, die es uns erlaubt, neben der Vertiefungsrichtung Sommelier und Chef de Rang, auch eine Vertiefung als Barista anzubieten. Zudem haben wir mit dem Restaurant Schlemmerei einen zweiten Standort, der die Ausbildung diversifiziert. Immer mit dabei: Work-Life-Balance auch in der Ausbildung, da unsere Restaurants abends meistens geschlossen sind. Und last but not least: Die Bildungsbegleitung ist 1A. Wir nehmen uns wirklich Zeit für die Lernenden. Es ist nicht wie in anderen Betrieben, wo der Chef de Service gleichzeitig Bildungsverantwortlicher ist und eh nie Zeit hat.

«Die Bildungsbegleitung ist 1A. Wir nehmen uns wirklich Zeit für die Lernenden. Es ist nicht wie in anderen Betrieben, wo der Chef de Service gleichzeitig Bildungsverantwortlicher ist und eh nie Zeit hat.»
Thomas Preston

Was ist Ihre Meinung zur BZE AG als Arbeitgeberin?
Ich war noch nie so lange an einem Ort (seit 2016 bei der BZE AG)…Ich finde, man darf ruhig mal sagen, wie gut wir es haben: Ich erhalte hier zusätzlich eine Familienzulage zum Kindergeld, dazu habe ich fünf Wochen Ferien (ab 50 dann sogar 6 Wochen). Im Restaurant Alpissimo erhalten wir Mitarbeitenden 40% Rabatt und auf Caterings 10%. Daneben kann ich kostenlos den Fitnessraum und Nextbike nutzen. Für meinen Parkplatz bezahle ich gerade mal CHF 25 pro Monat, habe eine sehr faire Verpflegungspauschale (und 24Std. Mitarbeiterverpflegung) und es wird zusätzlich viel für das Personal getan bei der BZE AG. Dieses Jahr war ich beispielsweise auf dem Pilatus, durfte Schiff fahren auf dem Vierwaldstättersee, habe den Tierpark Goldau sowie das Verkehrshaus besucht. Was will man noch mehr?

 www.alpissimo.ch 

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3. November 2022